Hinweis: Das Rudolf-Keller-Haus hat zu folgenden Zeiten wegen Urlaub geschlossen: 02.05. - 12.05.2024 und 31.10.-10.11.24
Das Rudolf-Keller-Haus befindet sich mitten im Pfälzerwald in Lemberg Ortsteil Langmühle. Unsere Pächterin Heide Roth hat von Mittwoch bis Sonntag ab 11 Uhr für euch geöffnet. Jeden 1. Mittwoch im Monat gibt es ein Schlachtfest mit Pfälzer Spezialitäten.
Das Rudolf-Keller-Haus verfügt über einen großen Gastraum mit gemütlichem Kaminofen im Winter und eine schöne Terrasse für die warmen Sommertage. Auf dem Außengelände gibt es zudem einen großen Spielplatz für die kleinen Naturfreunde.
Unser Vereinshaus dient auch als Treffpunkt für unsere aktiven Mitglieder und als Veranstaltungsort für Sitzungen, Filmabende oder Feierlichkeiten. Es ist auch Startpunkt für viele unserer Mittwochswanderungen oder Mountainbike-Touren. Mehr zu den Touren findest du in unserem Programm.
Impressionen vom Rudolf-Keller-Haus



































Hüttenchronik - Die Geschichte der Hütten des Alpenverein Pirmasens
Hier kannst du mehr über die Geschichte unserer Hütten erfahren. Nutze hierfür das Dropdown-Menü!

Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs das Interesse aller pfälzischen Sektionen des Deutschen Alpenvereins sich zusammenzuschließen. Es bestand die Absicht, sich nach Überwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten an der praktischen Arbeit des Alpenvereins zu beteiligen. In Landau und Pirmasens dachte man an einen Pfälzer Weg in einem der Pfalz nahegelegenen Teil des Hochgebirges. Am 24. Januar 1925 wurde in Neustadt im Deutschen Haus der Verband der pfälzischen Sektionen gegründet. Neun Sektionen waren vertreten. Der Hauptverein wies dem Verband das Arbeitsgebiet Rätikon zu und schlug vor auf dem 2111 m hohen Bettlerjoch eine Hütte zu bauen. In einem Wettbewerb von 36 Architekten wurde der Entwurf des Liechtensteiner Architekten Ernst Sommerlad berücksichtigt. Der Beginn der Bauarbeiten war der 17. September 1927. Durch die Spenden von Mitgliedern und Gönnern aus der heimischen Wirtschaft und durch einen Zuschuss des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins wurden die Baukosten von 100.000 RM aufgebracht. Der Landesfürst stiftete das gesamte Bauholz und eine Almgenossenschaft schenkte dem pfälzischen Sektionenverband das Baugelände am Bettlerjoch. Am 5. August 1928 wurde die Pfälzer Hütte mit einem Festakt, an dem eine stattliche Abordnung der Pirmasenser Sektion teilnahm, der Öffentlichkeit übergeben. Es wurde neidlos anerkannt, dass die Pirmasenser Sektion die meisten Eigenleistungen erbracht hatte. Die neue Hütte war fortan beliebtes Ziel der Pirmasenser Bergsteiger, die stets ein besonders enges Verhältnis zu diesem Haus hielten. Hüttenbetreuer von 1928 bis 1939 waren Herr Bauer aus Ludwigshafen und Rudolf Keller aus Pirmasens. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden alle Hoffnungen, die sich mit dieser Hütte verbanden, jäh zunichte gemacht. Nur elf Jahre war die Pfälzer Hütte in Besitz der Pfälzer Sektionen. Nach Kriegsende kam das Haus ohne Einflussmöglichkeiten des pfälzischen Sektionenverbandes unter Sequesterverwaltung. 1950 erwarb der Liechtensteiner Alpenverein die Pfälzer Hütte samt Inventar für 8400 Franken. Am 23. Januar 1964 kam es zwischen dem pfälzischen Sektionenverband und dem Liechtensteiner Alpenverein zu einem Vertrag, der den Mitgliedern der beim Bau beteiligten pfälzischen Sektionen eine gleichberechtigte Mitbenutzung beim Besuch der Hütte einräumt.

Nach dem Bau der Pfälzer Hütte auf dem Bettlerjoch bahnte sich anfangs der 30er Jahre eine andere Entwicklung an. Es entstand der Wunsch in der Nähe von Pirmasens ein Vereinsheim zu besitzen. Auf dem Ransbrunner Hof bei Eppenbrunn wurde man fündig. Das alte Hirtenhaus dort wurde gepachtet und neu eingerichtet. Es war in den 30er Jahren Ziel vieler Wanderungen der Mitglieder der Sektion Pirmasens und wurde eifrig genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Neugründung des Vereins erst am 8. 12. 1949 wieder erfolgen. Erster Vorsitzender wurde der Schulrat a. D. Rudolf Keller. In der Jahreshauptversammlung 1954 wurde bekanntgegeben, dass die Sektion wieder ihr eigenes Haus auf dem Ransbrunnen neu zu eröffnen gedenkt. Vielleicht käme auch der Bau eines neuen Hauses im Raum Dahn in Frage, um damit auch den Wünschen der Kletterer Rechnung zu tragen. Man entschied sich dann doch für ein neues Haus und begab sich auf Suche nach einem geeigneten Gelände. Die Nähe des Grafenfelsens auf dem Stephansberg war von vorneherein als Standort in die nähere Auswahl genommen worden.
Dort war seit dem 25. Mai 1922 die Gedenktafel der Gefallenen der Sektion Pirmasens des 1. Weltkrieges angebracht. Am 22. Mai 1952 wurde dort eine zweite Tafel mit den Namen der Gefallenen des 2. Weltkrieges eingeweiht. Am 16. 12. 1954 wurden dann zur Vorbereitung eines Hausbaues in einer Ausschusssitzung drei Ausschüsse gebildet, ein Finanzierungsausschuss, ein Bauausschuss und ein Arbeitsausschuss. In der Mitgliederversammlung vom 10. 2. 1955 wurden von Architekt Uhl, der auch Mitglied in der Sektion war, die Pläne vorgestellt. Das Projekt sollte in drei Bauabschnitten verwirklicht werden. Abschnitt: Haus und Ausbau unten, Wasserleitung etwa 23.000 DM.
Abschnitt: Ausbau des Dachgeschosses etwa 8.300 DM
Abschnitt: Terrasse, Wege, Spielplatz 4.200 DM
Die Bedenken suchte der 1. Vorsitzende zu zerstreuen. Er umriss nochmals das ideale Ziel, das sich der Verein mit dem Bau des Hauses gesetzt hat und forderte die Mitglieder auf mitzumachen, indem er an den guten Willen und die Opferbereitschaft aller appellierte. Schon im Juni des gleichen Jahres feierte die Sektion die Sonnwend auf der Langmühle und am 23. Juli das Richtfest. Der 1. Bauabschnitt wird im selben Jahr noch beendet. Eine Sandsteinplatte im Eingang hält das Gründungsjahr fest. Insgesamt über 20.000 DM wurden von Mitgliedern, Freunden und Gönnern der Sektion gespendet. Der zweite Bauabschnitt war Mitte 1956 schon fertiggestellt und anlässlich der Sonnwendfeier wurde dem Haus der Name Rudolf-Keller-Haus gegeben. Zur Stärkung der Kameradschaft und der Wirtschaftskasse sollten die vielfältigsten Veranstaltungen hier abgehalten werden: Hühnersuppeessen, Kartoffelbraten, Langmühler Kerwe, neuer Wein mit Keschde und eine wohlgelungene Weihnachtsfeier am 2. Festtag. Das Haus wurde von einem Hauswart betreut. Ein ehrenamtlicher Wirtschaftdienst kümmerte sich um die Bewirtung.
Mit der offiziellen Einweihung ließ man sich viel Zeit. Gleichzeitig mit der Feier des 60-jährigen Bestehens der Sektion Pirmasens wurde das Rudolf-Keller-Haus am 30. Mai 1957, dem Fest Christi Himmelfahrt, offiziell eingeweiht. Am Vormittag wanderten 40 Mitglieder zum Grafenfelsen um der Toten der Weltkriege zu gedenken. Am Nachmittag waren dann einige Hundert Mitglieder und Gäste gekommen. Die Festansprache hielt der Vorsitzende Rudolf Keller. Der Ober- bürgermeister der Stadt Pirmasens, Jakob Schunk, überbrachte die guten Wünsche der Stadtverwaltung.

Als weitere Gratulanten schlossen sich an: Bürgermeister Weber, Lemberg, die Sektionsvorsitzenden von Frankfurt am Main, Mannheim, Zweibrücken und Landau., Herm. Müller vom Pfälzerwald-Verein, Amtsrat Schmidt vom Wasgauclub und Willi Traxel von den Naturfreunden. Die Sektion Zweibrücken überreichte uns ein Bild des Rudolf-Keller-Hauses, gemalt von dem Zweibrücker Gustl Groß, nach ihm ist auch die Zweibrücker Hütte benannt, das heute noch seinen Platz in unserem Gastraum hat. Es ziert außerdem als Titelbild diese Chronik, den Wanderplan 2005 und die Einladung zu diesem Fest. Der Donnerstag etablierte sich als Sektionsabend und am Samstag traf man sich zu Hüttenabenden auf der Langmühle.
In den 80er Jahren entsprachen die sanitären Anlagen nicht mehr den gültigen Vorschriften und Anforderungen. So wurde 1985 der Beschluss gefasst, einen Sanitärtrakt mit Toiletten und Duschen anzubauen. Die Planungen waren im Winter 1985 abgeschlossen und der Bau konnte im Sommer 1986 realisiert werden. Insgesamt kostete das Bauvorhaben „Häuschen am Haus“, wie es genannt wurde über 130.000 DM.

Als im März 1999 der heute noch amtierende Vorstand seine Arbeit aufnahm, galt es in erster Linie die Bewirtschaftung des Rudolf-Keller-Hauses auf gesunde Füße zu stellen. Zum 1. Januar 2000 wurde das Haus verpachtet. Im Vorfeld mussten viele Auflagen der Baubehörden erfüllt werden. Die Küche wurde vollständig renoviert, Boden und Wände gefließt und eine neue Einrichtung samt Fettabscheider installiert. Da die Ausgabe von Speisen und Getränken getrennt werden muss, wurde für den Gastraum eine sehr ansprechende Theke gebaut. In den letzten Jahren erhielt das gesamte Haus neue Fenster. Der Boden im Gastraum wurde abgeschliffen und versiegelt. Im Jahr 2004 wurden die Grundmauern gegen Feuchtigkeit abgedichtet. Außerdem musste ein neuer Zaun entlang der Rothenbergstraße angebracht werden. Als weitere Baumaßnahme wurde im Frühjahr 2005 die Terrasse abgedichtet und mit Fliesen versehen. In diesem Zusammenhang wurde auch ein neues Geländer notwendig.
Schon beim Neubau des Hauses 1955 war ein Spielplatz ins Auge gefasst worden. Dieser wurde aber erst im Jahr 2000 realisiert. Stabile Holzgeräte, Schaukeln und Klettergerüste wurden angeschafft und in Eigenregie aufgebaut. Die Hälfte der Kosten von 25.000 DM konnten durch Spenden hauptsächlich aus der Wirtschaft, gedeckt werden. Sobald es das Wetter zulässt wird der Spielplatz von unseren kleinen Gästen gerne in Beschlag genommen.
Seit 1999 werden regelmäßig Arbeitseinsätze um und am Haus durchgeführt. Das Gelände ist weitläufig und es bleibt immer etwas zu tun. Unter anderem wurden in den letzten Jahren die Dachrinne teilweise erneuert und das Dach vom Moos der Jahre befreit. Das Haus erhielt einen neuen Anstrich. Auch der Gastraum wurde farblich ansprechend gestaltet und neue Lampen installiert. Wohlige Wärme spendet ein Kaminofen, der mit Holz befeuert wird.
Seit 1. Juli 2000 bewirtschaftet Frau Heide Roth das Rudolf-Keller-Haus. Es ist zu einem geselligen Treffpunkt geworden. Jedermann, ob Wanderer, Kletterer oder Sänger und auch die einheimische Bevölkerung fühlt sich hier sehr wohl und lässt es sich gutgehen. Die Feste wie Erbsesuppessen, Sonnwend und Grumbeerebroode haben sich in den letzten Jahren etabliert. Durch Aufstellen eines Zeltes ließ es sich auch schon bei schlechtem Wetter fröhlich feiern.
Unser Dank gilt hier allen Helfern, die sich in den letzten 6 Jahrzehnten auf unserem Gelände nützlich gemacht haben. Ohne diese freiwilligen Helfer kann ein Verein nicht existieren.